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Volkswagen Typ 3: Der Volkswagen des Familienvaters

Aktualisiert: 10. März 2022


Ende der 1950er Jahre war der Käfer bereits ein etabliertes Auto. Damals wurde er von allen als eines der besten Autos aller Zeiten gefeiert. Das heißt, von allen, außer von den "Familienvätern". Während der Käfer für jüngere Leute ohne Kinder oder mit sehr kleinen Kindern gut geeignet war, wollten auch Leute mit Familien ein Stück vom erschwinglichen deutschen Ingenieurskuchen abhaben.


Volkswagen war mehr als glücklich, diese Marktlücke zu füllen. Deshalb beauftragte man ein Team von Ingenieuren und Designern mit der Entwicklung einer zweitürigen Limousine, die sich von dem Käfer mit Fließheck, dem Typ 2 und dem Karmann Ghia, den einzigen anderen Fahrzeugen im damaligen Volkswagen Programm, völlig unterschied. Der Typ 3 basierte auf dem Fahrgestell des Käfers und übernahm auch dessen luftgekühlten Heckmotor, der jedoch größer und leistungsstärker wurde, um den größeren Abmessungen des Typ 3 gerecht zu werden.


Als er auf den Markt kam, verkaufte sich der Typ 3 nicht so gut wie der Käfer. Dafür bot er Familien ein Auto mit mehr Platz für Passagiere und Gepäck, nicht nur im Vergleich zum Käfer, sondern auch zu anderen Limousinen ähnlicher Größe auf dem Markt. Der Wagen verkaufte sich besonders gut in den USA, wo die einzige andere Auswahl an kleineren Limousinen zu dieser Zeit nicht besonders praktisch war. Das Auto schien bei der Zielgruppe sehr beliebt zu sein und zwang viele der konkurrierenden VW-Marken, ihre Pläne zu überdenken. Langsam aber sicher begann sich der Typ 3 gut zu verkaufen.


Beflügelt von den steigenden Verkaufszahlen schuf VW im Laufe des Lebens des Wagens viele verschiedene Karosserievarianten. Dazu gehörten eine Kombi-Version, eine Van-Version und eine 4-türige Limousine und ein Kombi, die ausschließlich in Brasilien verkauft wurden. Der Typ 3 "E" war 1968 das erste deutsche Serienauto mit serienmäßiger elektronischer Kraftstoffeinspritzung. Volkswagen verkaufte den Wagen 12 Jahre lang und stellte die Produktion 1973 ein. Es wurden über 2,5 Millionen Fahrzeuge gebaut, die im Durchschnitt rund 212.000 Mal pro Jahr verkauft wurden.


Der relative Erfolg des Typ 3 führte zu einer umfassenden Neukonzeption der Volkswagen Limousine in einer Zeit großer Veränderungen im Unternehmen. Das Ergebnis war der Passat, der heute mit über 30 Millionen produzierten Einheiten in 48 Jahren zu den meistverkauften Autos gehört. Der Typ 3 war ein weiterer Beweis dafür, dass Volkswagen in der Lage war, sich schnell an die Anforderungen des Marktes anzupassen und dabei ein Auto der Spitzenklasse zu schaffen.

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