1969 kaufte Volkswagen den angeschlagenen Automobilhersteller NSU. Das deutsche Unternehmen wurde mit der Auto Union zu Audi NSU fusioniert. Da NSU nun Audi-Fahrzeuge produzierte, waren die eigenen Konstruktionen nicht mehr von Nutzen. Daher beschloss Volkswagen, eines der Hauptdesigns von NSU zu verwenden. Volkswagen entschied bald, dass Claus Luthes Entwurf für eine Mittelklasse-Familienlimousine eine gute Familienlimousine sein würde, um mit dem Typ 4 zu konkurrieren.
Ursprünglich sollte der NSU-Entwurf mit einem Wankelmotor ausgestattet werden, da dies der charakteristische Motor von NSU war. Volkswagen entschied sich jedoch, den K70 mit einem viel konventionelleren Vierzylinder-Reihenmotor auszustatten, der aus dem neu eingeführten Audi 100 stammte. Auch viele andere mechanische Komponenten des Wagens wurden dem Audi 100 entliehen, da Volkswagen von der Fusion zwischen Audi und NSU profitieren wollte.
Ursprünglich hatte NSU geplant, den Wagen auf dem Genfer Automobilsalon 1969 zu zeigen, aber aufgrund von Konflikten zwischen Auto Union und NSU wurde der Wagen von der Messe zurückgezogen. Nachdem AU und NSU zu Audi fusioniert waren, gab es keine Probleme mehr, und Volkswagen stellte das Auto Ende 1969 der Öffentlichkeit vor. Die Produktion des Wagens begann im August 1970, wobei die Autos im neuen Volkswagen Werk Salzgitter vom Band liefen und nicht im ursprünglichen NSU-Werk.
Der K70 war recht erfolgreich und wurde während seiner fünfjährigen Produktionszeit über 210.000 Mal verkauft. Er war zwar nicht so erfolgreich wie der Typ 4, aber für ein Auto, das fast nie verkauft wurde, war er ein recht erfolgreiches Modell für Volkswagen. Die Einführung des Passat bedeutete das Aus für den K70, zusammen mit den Limousinen Typ 4 und Typ 3. Der K70 war eindeutig eine wichtige Referenz für Giorgetto Giugiaro, als er den Passat entwarf, da das Auto eine ähnliche quadratische Karosserie mit rechteckigen Scheinwerfern und Rückleuchten aufwies.
Der Volkswagen K70 kam zu einer Zeit auf den Markt, in der das Unternehmen den größten Umbruch seiner Geschichte vollzog und viele klassische Modelle hinter sich ließ, um sich der Zukunft zuzuwenden. Und es muss gesagt werden, dass der K70 für ein Auto, das als Notlösung gedacht war, recht gute Verkaufszahlen erzielte. Allerdings bedeutete der K70 auch das Ende von NSU, einem Unternehmen, das fast 100 Jahre lang existiert hatte, als VW es kaufte. NSU produzierte noch bis 1977 Autos unter eigenem Namen, dann stellte das Unternehmen seine Tätigkeit endgültig ein.
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