In den späten 1940er Jahren war der Käfer eines der meistverkauften Autos in Europa. Seine Einfachheit machte ihn zu einem großartigen Auto für jedermann. Da der Käfer so erfolgreich war, dachte Volkswagen nicht wirklich daran, verschiedene Versionen zu entwickeln, vielleicht weil es keinen Bedarf dafür gab.
Doch 1948 kaufte Wilhelm Karmann einen VW-Käfer und baute ihn zu einem Cabriolet um. Anschließend stellte er seine Kreation den Führungskräften von Volkswagen in Wolfsburg vor. Volkswagen erkannte daraufhin, dass sie mit Karmanns Design den Käfer erfolgreich auf einen anderen Markt ausweiten konnten. So beauftragte VW Karmann, ab 1949 das neu getaufte Volkswagen Käfer Cabriolet in Osnabrück zu bauen.
Das Cabriolet war jedoch mehr als nur ein Käfer mit Faltdach. Karmann führte umfangreiche Arbeiten an der Karosserie des Käfers durch, um die strukturelle Festigkeit des Fahrzeugs zu gewährleisten. Der Wagen verfügte über geschweißte, verstärkte Schweller und einen Querträger, der unter den Rücksitzen angebracht war. Das Verdeck selbst war im Cabrio-Stil gehalten, wobei alle Mechanismen unter dem inneren Dachhimmel verborgen waren. Die hinteren Fenster waren aus gehärtetem Glas, und der Innenrückspiegel war drehbar, so dass er in der Höhe verstellt werden konnte, um im eingeklappten Zustand über das Dach zu sehen.
All diese Änderungen bedeuteten, dass das Cabriolet nicht in den riesigen Stückzahlen produziert werden konnte, die der normale Käfer jedes Jahr produzierte. Deshalb beschloss Volkswagen, das Cabriolet als Luxusversion des Käfers zu vermarkten. Um dies zu erreichen, fügte Volkswagen viele Merkmale hinzu, die der normale Käfer zu dieser Zeit nicht aufwies. Dazu gehörten unter anderem zwei hintere Aschenbecher, zwei Kartentaschen und ein Kosmetikspiegel in der Beifahrerscheibe.
Um die Exklusivität zu wahren, produzierte Volkswagen nur etwa 330.000 Cabriolets, wobei die ersten 1949 hergestellt wurden und das letzte Fahrzeug am 10. Januar 1980 vom Band lief. Zwischen diesen beiden Daten war das Cabriolet zu einem der begehrtesten Käfer geworden. Auch heute noch ist das Cabriolet wegen seiner Seltenheit bei Oldtimer-Liebhabern beliebt. Zwei der zehn teuersten Käfer, die jemals auf einer Auktion verkauft wurden, sind Cabriolets, die für 72.800 bzw. 82.500 Dollar verkauft wurden. Mit dem neuen Käfer wurde das Cabriolet 2003 wiederbelebt und blieb bis zum Ende der Produktionszeit des neuen Käfers ein beliebtes Modell.
Comments